Lieferantenverwaltung im GQM MES
Zuletzt aktualisiert am: 13.11.2025
Das Wichtigste in Kürze:
- Das GQM MES bündelt alle für das QM relevanten Lieferantendaten zentral und digital.
- Qualitätsdaten, Rohstoffinformationen und Zertifikate sind direkt miteinander verknüpft.
- Prüfpläne passen sich automatisch an die Lieferantenbewertung an.
- Transparenz und Effizienz in Einkauf und Qualitätssicherung steigen deutlich.
Lieferanten spielen eine zentrale Rolle in der Produktions- und Qualitätskette. Doch viele Unternehmen verwalten ihre Lieferantendaten noch dezentral – in Excel-Tabellen, komplexen Ordnerstrukturen oder gar papierbasiert. Das führt zu fehlender Transparenz, vermeidbarem Pflegeaufwand und im schlimmsten Fall zu lückenhafter Rückverfolgbarkeit. Mit der integrierten Lieferantenverwaltung im GQM MES gehört das der Vergangenheit an. Alle Informationen – von Stammdaten über Rohstoffzuordnungen bis zur Qualitätsbewertung – werden zentral gepflegt und direkt in relevante Prozesse eingebunden. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie die Lieferantenverwaltung funktioniert, welche Vorteile sie bietet und wie sie aktiv zur Qualitätssicherung beiträgt.
Seiteninhalt:
- Warum eine digitale Lieferantenverwaltung so wichtig ist
- Lieferantenverwaltung als Basis für Qualitätssicherung
- Lieferantenverwaltung im GQM MES: So funktioniert’s
- Qualität sichtbar machen: Auswertungen mit Lieferantenbezug
- Praxisbeispiel: Prüfpläne abhängig von der Lieferantenbewertung
- Tipps für den erfolgreichen Einstieg in die Lieferantenverwaltung
- Fazit: Lieferantenverwaltung ist mehr als Stammdatenpflege
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Lieferantenverwaltung
Warum eine digitale Lieferantenverwaltung so wichtig ist
In der Produktion entscheidet nicht nur das eigene Können über die Qualität, sondern auch die Rohstoffe und Komponenten von Zulieferern. Umso wichtiger ist es, Lieferantendaten strukturiert zu erfassen, laufend zu bewerten und mit qualitätsrelevanten Prozessen zu verknüpfen.
Genau das leistet die Lieferantenverwaltung im GQM MES. Sie ermöglicht es, alle Informationen zentral zu pflegen und die Qualitätssicherung an das tatsächliche Lieferverhalten anzupassen.
Lieferantenverwaltung als Basis für Qualitätssicherung
Lieferantenmanagement wird häufig noch außerhalb des MES gepflegt – in Excel-Listen, separaten Strukturen oder gar nur in den Köpfen erfahrener Mitarbeiter. Das führt zu Medienbrüchen, doppelter Pflege und fehlender Transparenz.
Mit der Lieferantenverwaltung im GQM MES sind alle Informationen dort verfügbar, wo sie gebraucht werden:
- Bei der Wareneingangsprüfung
- In Spezifikationen und Prüfplänen
- Im QS-Modul für Auswertungen und Reklamationen
- Im Reporting und in der Rückverfolgbarkeit
So können Hersteller der Lebensmittel– und Getränkeindustrie gezielt steuern, welche Rohstoffe von welchen Lieferanten in welcher Qualität ins Haus kommen und was bei Abweichungen zu tun ist.
Lieferantenverwaltung im GQM MES: So funktioniert’s
Stammdaten strukturiert erfassen
Für jeden Lieferanten können im System die wichtigsten Merkmale gepflegt werden:
- Name, Adresse, Ansprechpartner, Notfallkontakte
- Zugeordnete Rohstoffe oder Warengruppen
- Einstufung
- Historie und Änderungsprotokoll
- Lieferantendokumente (Selbstauskunft, Qualitätsvereinbarungen, Zertifikate, u.v.m.)
Die Daten sind versionssicher und lassen sich bei Bedarf mit ERP-Systemen synchronisieren.
Verknüpfung mit Rohstoffen und Chargen
Durch die intelligente Verknüpfung der Lieferanteninformationen und Qualitätsdaten mit Rohstoffchargen, ist in der Chargenverfolgung nicht nur nachvollziehbar, wie die qualitative Bewertung der Rohstoffchargen war, sondern auch, welche Kriterien und Zertifizierungen der Lieferant zum Zeitpunkt der Lieferung erfüllt hat.
Mehr zur Rückverfolgbarkeit erfahren Sie in unserem Blogbeitrag: Chargenverfolgung auf Knopfdruck
Lieferantenbezogene Prüfpläne
Im GQM MES können Prüfpläne abhängig vom Lieferanten automatisch angepasst werden. Das heißt:
- Neue oder unzuverlässige Lieferanten erhalten eine höhere Prüfdichte
- Lieferungen besser eingestufter Lieferanten wird der Beprobungsaufwand bei Anlieferung reduziert
- Die Prüfschärfe passt sich automatisch an die Lieferantenbewertung an
Diese dynamische Anpassung spart Arbeitszeit und Kosten und erhöht gleichzeitig die Sicherheit.
Qualität sichtbar machen: Auswertungen mit Lieferantenbezug
Alle qualitätsrelevanten Daten werden im GQM MES ausgewertet:
- Durchschnittliche Abweichungen je Lieferant
- Reklamationsquoten über definierte Zeiträume
- Häufigkeit von Grenzwertüberschreitungen
Diese Kennzahlen lassen sich mit den integrierten Reporting-Tools des GQM MES darstellen und helfen dabei, fundierte Entscheidungen im Einkauf und der Qualitätssicherung zu treffen. Das GQM Dashboard kann die Entwicklung der Qualitätsdaten darstellen und frühzeitig Trends und Abweichungen visualisieren.
Erfahren Sie hier, wie Sie Grenzwerte intelligent einsetzen können, um QS-Prozesse zu automatisieren.
Praxisbeispiel: Prüfpläne abhängig von der Lieferantenbewertung
Ein mittelständisches Unternehmen aus der Lebensmittelbranche nutzt die Lieferantenverwaltung im GQM MES, um Prüfpläne automatisch anzupassen. Liefert ein Lieferant dreimal hintereinander mangelfrei, wird die Prüfhäufigkeit reduziert. Sobald Abweichungen auftreten, springt das System wieder auf 100 % Prüfung um.
Das Ergebnis: Weniger Aufwand für stabile Lieferanten, mehr Kontrolle bei risikobehafteten Lieferungen – ganz ohne manuelle Eingriffe.
Tipps für den erfolgreichen Einstieg in die Lieferantenverwaltung
Damit Sie von Anfang an von der Lieferantenverwaltung profitieren, müssen Sie folgende Punkte beachten:
- Datenübernahme nutzen: Übernehmen Sie Lieferantendaten direkt aus dem ERP-System, um doppelte Erfassungen zu vermeiden.
- Qualitätskriterien definieren: Legen Sie fest, nach welchen Maßstäben Lieferanten bewertet werden sollen – zum Beispiel anhand von Reklamationsquote, Prüfergebnissen oder Liefertreue.
- Bewertung regelmäßig durchführen: Etablieren Sie halbjährliche oder quartalsweise Bewertungsroutinen, um aktuelle Entwicklungen im Blick zu behalten.
- Verknüpfung aktiv nutzen: Verknüpfen Sie Lieferanten konsequent mit Rohstoffen, Chargen und QS-Prüfungen, um Rückverfolgbarkeit und Transparenz sicherzustellen.
Fazit: Lieferantenverwaltung ist mehr als Stammdatenpflege
Die Lieferantenverwaltung im GQM MES ist ein integraler Bestandteil der Qualitätssicherung. Sie schafft Transparenz, reduziert manuellen Aufwand und ermöglicht fundierte Entscheidungen auf Basis realer Daten. Besonders in Kombination mit Modulen wie der Spezifikationsberechnung, der Chargenverfolgung und der Grenzwertlogik entfaltet sie ihr volles Potenzial. So wird aus reiner Datenpflege ein wertvoller Hebel für Qualität und Effizienz.
Häufige Fragen zur Lieferantenverwaltung im GQM MES
Die Lieferantenverwaltung im GQM MES ist das zentrale Modul zur Pflege, Bewertung und Verknüpfung von Lieferantendaten mit Rohstoffen, Chargen und Qualitätsprüfungen. Sie bildet die Basis für Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung entlang der gesamten Lieferkette.
Durch die zentrale Erfassung und Auswertung von Lieferantendaten entfällt doppelte Pflege. Qualität, Prüfhäufigkeit und Lieferzuverlässigkeit können transparent bewertet und in Produktionsprozesse integriert werden. Das steigert Effizienz und Datenqualität.
Das GQM MES verknüpft Lieferanten direkt mit Rohstoffen, Chargen und Prüfplänen. So lassen sich Abweichungen, Reklamationen oder Qualitätsmuster unmittelbar auf den jeweiligen Lieferanten zurückführen. Prüfpläne können je nach Lieferantenbewertung automatisch angepasst werden.
Ja. Lieferantendaten können automatisiert aus ERP-Systemen wie SAP, Microsoft Dynamics oder Navision übernommen werden. Dabei validiert das GQM MES alle Felder und protokolliert fehlerhafte Einträge, um konsistente Stammdaten zu gewährleisten.
Die Bewertung erfolgt anhand definierter Kriterien wie Reklamationsquote, Prüfergebnisse oder Liefertreue. Grundlage dafür bilden auch internationale Standards wie die ISO 9001 zur Lieferantenbewertung. Auf Basis der Bewertung kann die Prüfdichte automatisch angepasst werden – etwa durch Reduktion bei zuverlässigen Lieferanten oder Erhöhung bei Auffälligkeiten.
Michael Reithmeier
Vertriebsleiter, GRÜN GQM GmbH
Mit über 10 Jahren Erfahrung in der Digitalisierung der Lebensmittel- und Getränkeindustrie verantwortet Michael bei der GRÜN GQM GmbH den gesamten Vertriebsbereich – von der Erstberatung bis zum Projektstart. Er bringt umfassende Branchenerfahrung aus der Kaffee- und Getränkeindustrie mit, gepaart mit fundierter technischer und prozessualer Beratungskompetenz.
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